BCO I verliert beide Auswärtsspiele in Bayern!!!

Die Auswärtsreise nach Bayern stellten sich die Bundesligaakteure des BC Oberhausen deutlich anders vor. Mannschaftskapitän Lars Kuckherm rechnete vorab mit mindestens 3 Punkten, auch wenn man sich ohne die Legionäre Niels Feijen und Marc Bijsterbosch auf den Weg machen musste. Beide waren in ihrem Heimatland bei den nationalen Ausscheidungen aktiv, um sich für die kommenden Europameisterschaften im nächsten Jahr zu qualifizieren.

Die Anreise startete berufs- und verkehrsbedingt erst gegen 19:30 Uhr, so dass alle Mitreisenden nachts um 2:30 Uhr in ihrem Hotel eintrafen. Das erste Spiel fand samstags beim langjährigen  Konkurrenten BSV Fairplay Fürstenfeldbruck statt. Leider herrschten vor Ort nicht die besten Bedingungen. Eine gefühlte Temperatur von 10 Grad Celsius sowie ein Billardtisch abseits der restlichen drei Tische in einer eigens errichteten Arena machten den Teamwettbewerb nicht einfach. Die Arena bietet Platz für zahlreiche Zuschauer und ist für Einzelturniere oder Showmatches hervorragend, jedoch unseres Erachtens nach nicht für den Bundesligabetrieb geeignet, da die Mitspieler nicht in der Lage sind, sich untereinander unterstützen zu können und keinerzeit das Ergebnis der anderen Spiele erfahren. Dazu kommt auch noch ein komplett anderes Spielverhalten dieses einzelnen Tisches zu den anderen 3 im Hauptraum. Es wäre wahrscheinlich für alle Beteiligten wünschenswert, dies seitens des Vereins und der DBU zu überdenken und wieder für den BL-Betrieb zu ändern.

Zur Pause lagen die Oberhausener mit 1:3 im Rückstand. Lediglich Andreas Roschkowsky konnte sein 14/1 gegen seinen Dauerkontrahenten auf Brücker Seite, Rückkehrer Christoph Reintjes mit 125:97 gewinnen. Kasper Kristofferson unterlag einem starken Roman Hybler mit zweimal 3:4, wobei Roman im ersten Satz bei einem verschossenen Ball die Fortuna auf seiner Seite hatte und dadurch den ersten Satz für sich entscheiden konnte. Klaudio Kerec verlor in 3 Sätzen gegen Harald Stolka, der den letzten Satz nach Klaudios Dry Break komplett ausschoss. Lars Kuckherm spielte gegen den mehrfachen Eurotoursieger Dimitri Jungo im vorhin angesprochenem Separee, so dass nichts zum Spielverlauf bekannt ist. Seine Teamkollegen konnten lediglich noch die restlichen 2 Spiele im dritten Satz sehen und mussten leider miterleben wie Kucki bei der Stellung auf die drittletzte Kugel die Weiße zum Matchgewinn fallen ließ. Statt eines 2:2 lagen die Oberhausener somit mit 3:1 zurück.
Die Rückrunde verlief wenig spannend, spielte der Gastgeber doch deutlich konzentrierter und fehlerloser als die Gäste, so dass unter dem Strich eine verdiente 1:7 Niederlage als Endergebnis auf dem Zettel stand.

Ausgeruhter als am Vortag ging es sonntags zum absoluten Titelfavoriten nach Dachau. Zu den ersten beiden Mannschaften des Vereins zählen nicht weniger als 7 Kader- bzw. Nationalspieler, darunter Billardgrößen wie Ralf Souquet oder auch der amtierende Weltmeister im 9-Ball, Albin Ouschan aus Österreich. Nichts desto trotz hatte man das Gefühl, eventuell etwas aus Dachau mitzunehmen. Kucki hatte hierbei gegen Manuel Ederer mehrere Chancen, sein Spiel im 14/1 zu gewinnen, lies jedoch leider 2-3 Versuche aus, die der Bayer zu seinen Gunsten nutzte. Auch Roschi spielte im “Vetereanenduell” gegen den früheren mehrfachen Weltmeister Ralf Souquet ein starkes 8-Ball. Beide haderten jeweils mit ihren Breaks, so dass es immer hin und her ging. beim Stand von 4:3 und 3:2 für den Oberhausener, schoss Ralf eine unheimlich schwierige Partie trotz diverser Stellungsfehler aus und holte sich mit einem Break&Run den zweiten Satz doch noch mit 4:3. Der dritte Satz wurde unter Einsatz der Shot-Clock gespielt. Auch hier ging es weiter spannend zu. Beim Stand von 2:2 beging der “Kaiser” aus Dachau ein Breakfoul und der Oberhausener hatte die große Chance in Führung zu gehen. Da kein einfaches Bild lag, benötigte Roschi einige Momente, um sich einen Weg zu Recht zu legen. Hierbei erfolgte eine unnötige Diskussion mit der Oberschiedsrichterin, die Andreas nicht im Kopf losbekam und leider im dritten Stoß zu einem Positionsfehler führte. Der anschließende erfolglose Jump führte zum 2:3, zu einem erneuten Break&Run durch Ralf und somit zu einem 0:4 Halbzeitrückstand. Mit etws mehr Glück und Nervenstärke hätte es also auch 2:2 stehen können.

In der Rückrunde holte Kucki gegen Souquet nach starkem Auftritt im 10-Ball den Ehrenpunkt, da auch diesmal alle anderen Spiele deutlich an die Dachauer gingen. Hierbei sollte man noch erwähnen, dass Roschkowsky beim 60.Ball im 14/1 in seiner ersten Aufnahme die Weiße etwas unglücklich fallen lies und sein Kontrahent Mario He aus Österreich dies unmittelbar bestrafte und das Match mit einer 96er Serie beendete. Kasper Kristofferson musste auch sein zweites Spiel im 9-Ball gegen Albin Ouschan abgeben. Kerec verlor gegen seinen Widersacher Ederer in zwei klaren Sätzen im 8-Ball.

Kommentar Kuckherm:
“In FFB hatten wir in den letzten Jahren meistens das Glück auf unserer Seite und sind oftmals erfolgreich mit 3 Punkten verschwunden. In diesem Match sollte uns nicht wirklich viel gelingen. Fürstenfeldbruck ging als verdienter Sieger aus der Partie hervor. Leider waren kaum Zuschauer vor Ort, was wir so überhaupt nicht kennen. Sonntags gegen Dachau haben wir recht gut angefangen, konnten jedoch nichts Brauchbares verbuchen. Wenn du 4:0 zurückliegst, wird es natürlich sehr schwer. Die Mannschaft aus Dachau ist einfach überragend und man muss schon einen sehr guten Tag erwischen, wenn man gegen die Jungs gewinnen möchte. Mit ein wenig mehr Glück und Verstand hätten wir zur Pause ein Remis holen können. Ich hätte gerne gesehen wie es danach gelaufen wäre. So sind wir zweimal deutlich unter die Räder gekommen. Diese hohen Niederlagen schmerzen, aber wir werden wieder aufstehen und versuchen, die nächsten Punkte bei uns zu Hause im Dezember einzufahren.”