Deutscher Meistertitel zum Greifen nah!!!
Am vergangenen Wochenende bestritt der BC Oberhausen die Spieltage 11 und 12 gegen die Gegner vom BSV Dachau als auch von PBC Joker Altstadt.
Wurde zuvor noch kurzfristig ein prestigeträchtiger Presseartikel über Facebook und die Pressemedien über den großen „FC Bayern München“ der Poolbillard-Bundesliga verteilt, um nicht nur einen hohen Besucherandrang zu bewerben sondern auch die Professionalität des bayrischen Vereins und deren hochrangigen Spielern der 1. Mannschaft hervorzuheben, wurden alle Anwesenden sowie die Presse leider am Samstag vollkommen enttäuscht. Gegen Freitagnachmittag erfuhr der Kapitän vom Kapitän der gegnerischen Mannschaft, dass niemand von der ersten Formation zu erwarten und auch nicht bekannt wäre, welche Spieler stattdessen auf die auswärtige Reise geschickt werden würden.
Somit staunten alle Fans des großen Sports nicht schlecht, als der Tabellendritte BSV Dachau weder mit Ralf Souquet, Albin Ouschan, David Alcaide, Mario He, Roman Hybler, Fedor Gorst noch Sanjin Pehlivanovic das Vereinsheim betraten sondern stattdessen die komplette 2. Mannschaft gegen den Tabellenführer um Punkte kämpfte.
Die Gründe hierfür wären „fehlende Einnahmen gegenüber hohe Kosten“ nach dem Umzug in ein neues Gebäude als auch der „zu große Punkterückstand“ und damit nur noch eine rein rechnerische Chance auf den Titel.
Ob dies zum Image eines „professionellen“ Vereins passt, der sich zumindest immer so in der Öffentlichkeit präsentiert, darf hier durchaus überdacht werden…
Sei es wie es ist. Billard wurde ja trotzdem noch gespielt. Kommen wir also zum Sportlichen.
14/1:
Stefan Nölle – Johannes Halbinger 125:46
8-Ball:
Geronimo Weißenberger -Leon Lorenz 4:1, 4:0
9-Ball:
Niels Feijen -Johannes Schmidt 3:4,4:0, 4:2
10-Ball:
Lars Kuckherm – Mario Gulic 4:1, 4:0
Bis auf den überraschenden Verlust des ersten Satzes von Niels Feijen gegen den jungen Johannes Schmidt gingen sämtliche Partien deutlich an den Gastgeber.
14/1:
Andreas Roschkowsky – Johannes Schmidt 125:60
8-Ball:
Lars Kuckherm – Johannes Halbinger 4:3, 3:4, 4:2
9-Ball:
Stefan Nölle – Mario Gulic 3:4, 4:0, 4:0
10-Ball
Niels Feijen – Leon Lorenz 4:2, 4:0
Das Spiel zwischen Lars Kuckherm gegen den ehemaligen Kadersportler Johannes Halbinger hätte auch an die Gäste gehen können. Alle anderen Spiele endeten erneut souverän für die Oberhausener.
Nach diesem 8:0 Auftakt gegen die zweite Garde des mehrfachen Deutschen Meisters aus Dachau traten am Sonntag die abstiegsbedrohten Gäste vom PBC Joker Altstadt an.
14/1:
Stefan Nölle – Andreas Daniel 125:8
8-Ball:
Geronimo Weißenberger – Sebastian Staab 4:1, 1:4, 4:3
9-Ball:
Andreas Roschkowsky – Marco Dorenburg 1:4, 1:4
10-Ball:
Lars Kuckherm – Sebastian Ludwig 4:0, 4:2
Ein knappes 4:3 im dritten Satz von Geronimo gegen den Nationalspieler Sebastian Staab brachte die wichtige 3:1 Führung, kam Kapitän Andreas Roschkowsky doch in seiner Partie völlig unter die Räder, währenddessen sowohl Stefan als auch Lars ihre Spiele eindeutig zu Gunsten der Oberhausener entschieden.
14/1:
Andreas Roschkowsky – Sebastian Staab 103:125
8-Ball:
Lars Kuckherm – Marco Dorenburg 4:1, 4:0
9-Ball:
Stefan Nölle – Sebastian Ludwig 1:4, 2:4
10-Ball:
Geronimo Weißenberger – Andreas Daniel 1:4, 4:1, 4:3
Kucki überrannte seinen Gegner Marco in Windeseile und sorgte für den 4. Punkt und dem sicheren Unentschieden, doch im Kampf um die Meisterschaft zählt jeder Punkt, daher wäre eine Punkteteilung zu wenig und ein Rückschlag. Roschi konnte die Fehler seines Gegners nicht ausnutzen und ließ einfach zu viele Chancen liegen. Auch bei Stefan lief es nicht wie gewünscht, so dass es nur noch 4:3 für BCO stand. Das letzte Spiel zwischen Giro und Andreas sollte über Sieg oder eine gefühlte „Niederlage“ entscheiden. Zweimal lies der Oberhausener den Matchball liegen, womit es zum absoluten Showdown im letzten Spiel beim Stande von 3:3 um alles ging. Einige Safeduelle und verschossene Bälle sorgten letztendlich zu der großen Chance seitens des BCO und diese nutzte er auch schließlich, um in einem Wimpernschlagfinale die 3 wichtigen Punkte in den Ruhrpott zu holen. Der Jubel seiner Mannschaftskollegen sowie der anwesenden Fans war riesig.
Kommentar Andreas Roschkowsky:
„Was für ein kurioses Wochenende… Zuerst die Nachricht aus Dachau, dass lediglich eine Notbesetzung statt der ersten Garde käme, und dann noch das wahnsinnig knappe Spiel gegen Joker Altstadt. Das war nichts für schwache Nerven. Ob man die Entscheidung der Dachauer gut heißen und respektieren möchte, lasse ich mal dahin gestellt. Dem BCO wurmt vor Allem, dass wir unseren Starspieler mit hohen Zusatzkosten extra noch für das Spiel am Samstag haben einfliegen lassen und die lokale Presse sowie die Billardbegeisterten kurz zuvor erst heiß gemacht haben. Zu den Gründen können wir keine Stellung nehmen, jedoch sehr wohl zu der unglücklichen bzw. fehlenden Kommunikation der Verantwortlichen. Hier erwarte ich deutlich mehr Fingerspitzengefühl für andere Vereine als auch eine frühere Absprache, um sich letztendlich nicht in der Öffentlichkeit lächerlich zu machen.
Mit meinem persönlichen Abschneiden kann ich nicht zufrieden sein, habe ich doch recht lange nicht mehr ganze 7, in Worten sieben, Breakbälle an einem Wochenende verschossen. Da muss ich mich zum letzten Spieltag hin natürlich deutlich verbessern. Matchwinner war eigentlich die ganze Mannschaft, doch trotzdem muss ich zwei Spieler namentlich hervorheben. Zum Einen den derzeitigen Punktesammler Lars Kuckherm, der seine Spiele auch an diesem Wochenende mal wieder alle gewann, als auch Giro, der zweimal gegen Joker Altstadt in allerletzter Sekunde das Spiel zu unseren Gunsten umriss und uns abschließend die Tabellenführung sicherte. Somit liegt es in unserer eigenen Hand, den Meistertitel nach 6 Jahren endlich wieder in den Ruhrpott zu holen. Ich bin mächtig stolz auf meine Jungs. Nun werden wir um unser Leben kämpfen, um Ende April in Hamburg und Schwerte auch noch die Nase vorne zu haben.“